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PROJEKT-INSZENATOR Alexander Mereien erläu­tert im Interview, welche Aspekte beim Stage Your Project Workshop noch ein Rolle spielen.

Alexander, du sagst, dass Nicht-Kommunikation unterlassene Hilfeleistung ist. Wie meinst du das?

Alexander: Ich kenne Menschen, deren Vertrauen in die Firma durch Nicht-Kommunikation so tief verletzt wurde, dass sie das Unternehmen verlassen haben. Sie wollten lieber arbeitslos sein, als weiter in solch einer Atmosphäre der Missachtung zu arbeiten – obwohl buchstäb­lich niemand etwas gemacht hat.

Nicht-Kommunikation demoti­viert und enttäuscht nicht nur, sie führt auch zu Vertrauensverlust und greift so die Basis einer jeden Zusammenarbeit an. Die negativen Auswirkungen auf den Projekterfolg oder das Unternehmen insge­samt sind unübersehbar.

Die Anforderungen an die Kommunikation sind mehr als deutlich. In solchen Fällen nichts zu tun, ist genauso folgen­reich, wie mit Absicht das Falsche zu tun.

Die Tücken deines Projekts lauern unter der Oberfläche – wie ist das zu verstehen?

Alexander: Du kennst das Modell vom Eisberg. Über 90 Prozent des Eises schwimmt unter Wasser. Wenn du dich in deinem Projekt nur auf die sicht­baren Aspekte konzen­trierst, wird es schei­tern – oder nur mit viel Glück gelingen. Hand aufs Herz: hast Du schon mal aufge­schrieben, welche „Nebenwirkungen“, welche Schäden Dein Projekt verur­sacht? Mach das mal und du wirst Dich wundern.

Die Steuerung des Projekts in der Hand zu behalten ist immer wünschenswert. Wie behält man die Deutungshoheit?

Alexander: Je weniger Du sagen kannst oder willst, umso mehr brodelt die Gerüchteküche. Je mehr und je häufiger ein Gerücht kursiert, umso glaub­hafter wird es. Es gibt mittler­weile Bücher über unfass­bare Anekdoten aus aller Welt, die niemals wahr waren, sich aber bis heute in den Köpfen der Menschen festge­setzt haben. Lass es in Deinem Projekt nicht dazu kommen. Setze Gerüchten ein klares „Falsch!“ entgegen und erkläre, wie es tatsäch­lich ist. Und wenn Du das nicht kannst oder darfst, dann sage genau das. Das ist tausendmal besser als zu schweigen.

Viele denken, dass Kommunikation doch jeder kann. Wie siehst du das?

Alexander: Nichts ist falscher als das. Wir alle können Gespräche führen oder uns zumin­dest irgendwie verständ­lich machen. Das war’s dann aber auch schon.

Um dies zu verdeut­li­chen, sehe ich vier Herausforderungen für die Kommunikation im Projektalltag:

 

Das Warum

Wer nicht weiß, warum er kommu­ni­zieren soll, wird es auch nicht tun. 

Es gibt tausend Gründe für gute Projektkommunikation. Einer davon ist, dass Widerstand allein dadurch entsteht, dass die Menschen den Sinn eines Projekts nicht verstehen.

Dieser muss erklärt werden.

Die Empathie

Mit Empathie im Kontext Projekte meine ich nicht „Einfühlungsvermögen“, sondern die Fähigkeit zu verstehen, was das Projekt bei den Betroffenen, Anwendern und Nutzern auslöst. Wer schon einmal zwei Stunden am Bahnsteig gestanden und keine Informationen bezüg­lich der Verspätung bekommen hat, weiß wovon ich rede.

Die Methode

Es macht einen Unterschied, ob ich eine E‑Mail an einen Kollegen schicke oder an 1.000 Empfänger. Und es macht einen Unterschied, ob ich eine E‑Mail verschicke oder alle Mitarbeiter zu einer Infoveranstaltung einlade. Welche Maßnahme ist die sinnvollste in welchem Stadium im Projekt? Wann genau und wie wird eine Maßnahme durch­ge­führt? Was genau wird gesagt? Du siehst: Kommunikation ist komplex.

Der Mut

Wer kommu­ni­ziert macht sich sichtbar – aber auch angreifbar. Das will und kann nicht jeder aushalten. Also lassen es viele lieber bleiben. Wohin das führt, habe ich bereits angedeutet.

Also kümmern wir uns im Workshop in beson­derer Weise genau darum.

Wie steht es mit Leidenschaft und Spaß im Workshop?

Alexander: Mit Spaß und Action lernst Du alles, was wichtig ist. Auch wenn Projektkommunikation oft eine sehr strate­gi­sche Angelegenheit ist, errei­chen wir nur mit Leidenschaft die Menschen inner­halb und außer­halb unseres Projekts. Im Workshop vermit­teln wir beides, um den Teilnehmern die Elemente der Kommunikation zu präsen­tieren. Ich verspreche: So viel Fun hat Dir ein Workshop noch nie gemacht.

Welche weiteren Skills stehen im Workshop im Fokus? 

Alexander: Wir gehen da äußerst empathisch vor. Dabei hat Empathie zwei Bedeutungen: Es bedeutet, Mitgefühl zu empfinden und bezeichnet die Fähigkeit, Empfindungen, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen. Im Workshop vermit­teln wir Techniken, die helfen, die Gedanken der Betroffenen im Projekt zu erkennen und daraus zielfüh­rende Maßnahmen abzuleiten. So wird jeder schneller ans Ziel kommen.

 

Kommunikation wird häufig von eher mitfühlenden Menschen gemacht. Ist das nicht hinderlich im harten Projektgeschäft?

Alexander: Mit dem PROJEKT-INSZENATOR-Tool haben wir alles für eine struk­tu­rierte Konzeptentwicklung am Start. Wer es gewohnt ist, seine Projekte struk­tu­riert und metho­disch zu planen, wird es in der Kommunikation genauso umsetzen. Allerdings gibt es auch den wichtigen Bereich rund um persön­liche Befindlichkeiten und Emotionen. Im harten Projekt-Geschäft ist zu viel Mitgefühl aber nicht immer gut, so dass man sich dann selbst im Weg stehen kann. Wir möchten den Workshop-Teilnehmern vermit­teln, wie man Projekt-Ziele neutraler wahrnimmt und die Kommunikation sachli­cher ausrichtet – ohne zu sehr über die eigene Schmerzgrenze der Zugeständnisse hinaus­gehen zu müssen. Wer diese Kunst beherrscht, kann im Bereich Kommunikation nur gewinnen.